auf meinem ganz neuen Laptop mit Windows 11 passiert immer wieder (=etwa bei jedem 3. Start) Folgendes:
Kleopatra startet und alle Zertifikate sind weg. Wenn ich EIN Zertifikat importiere, sind alle anderen Zertifikate auch wieder da und ich kann normal weiterarbeiten.
Ich nutze die Verschlüsselung schon lange auf verschiedenen Windows-Systemen und hatte nie Probleme. Nun “klemmt” es bei Windows 11.
Das Verhalten, was Du beschreibst klingt tatsächlich seltsam. Mit “weg” meinst Du vermutlich, dass keine Zertifikate zu sehen sind. Hast Du in der Situation mal probiert die Ansicht zu aktualsieren? Vielleicht nach ein paar Minuten? Was passiert dann?
Gibt es ein Muster welches vielleicht mit einer nicht vorhandenen Internetverbindung zu tun machen könnte?
Hi Karl, hast du mittlerweile weitere Erkenntnisse?
Ich finde, die einfachste Methode, sich Debug Output von Kleopatra unter Windows anzuschauen ist, sich DebugView von Sysinternals zu installieren, das gibt es bei MS selber zum kostenfreien Download. Das müsstest du dann starten, bevor du Kleopatra startest und schauen, was sich unterscheidet zwischen den Malen, wenn die Zertifikate angezeigt werden und wenn nicht.
Und benutzt du eigentlich Keyboxd oder das klassische Keyfile?
Das kannst du im Zweifelsfall daran erkennen, ob unter %APPDATA%\gnupg eine Datei common.conf mit dem Inhalt use-keyboxd existiert
Hallo und erst einmal vielen Dank für die Unterstützung!
Die aktuelle Version 4.3.1 von Gpg4Win habe ich installiert.
Dann habe ich in der Windows-Protokolldatei “System” folgende Meldungen gefunden:
“Bei einem Auslagerungsvorgang wurde ein Fehler festgestellt. Betroffen ist Gerät \Device\Harddisk1\DR1.” und
“Der Treiber hat einen Controllerfehler auf \Device\Harddisk1\DR1 gefunden.”
Was ich bislang nicht erwähnt hatte: Das Notebook friert manchmal beim Booten ein oder hört während des Betriebs einfach auf zu reagieren. Möglicherweise besteht hier ja ein Zusammenhang und ich habe die Kleopatra zu Unrecht verdächtigt.
Die Sysinternals-Programme habe ich heruntergeladen. Das Paket scheint sehr umfangreich zu sein und enthält ggf. weitere Diagnosehilfsmittel.
wenn Du Probleme mit den Speicherlaufwerken hast, dann kann das Auswirkungen aufs Ausführen von Kleopatra (und der darunter liegenden Krypto-Engine GnuPG) habe. Und zwar dann, wenn dere Dateien betroffen sind.
Wenn keine common.conf da ist, dann verwendet Du (sowie ich ich @eebb verstanden habe) noch das “klassische” Keyfile. Das ist allerdings irgendwie seltsam. Hast Du auf dem Rechner eigentlich irgendwann eine alte Gpg4win Version gehabt?
ja genau, keine common.conf heißt, dass das klassische Keyfile verwendet wird.
Aber seltsam ist das nicht, weil langjährige Nutzer ihre altes GNUPGHOME Verzeichnis auf den neuen Rechner kopieren. Die common.conf Datei wird per default nur in einem neuen, leeren GNUPGHOME angelegt.
Da ich einen neuen Rechner mit einer aktuellen Installation von Gpg4win habe, MUSSTE die common.conf vorhanden sein. Ich habe also nochmals gesucht und sie genau da gefunden, wo angekündigt. Da war ich beim ersten Mal offenbar “blind” - ich bitte dies zu entschuldigen.
Inzwischen vermute ich, dass der Rechner (oder Windows 11) das Problem verursacht und nicht Kleopatra. Die von HP mitgelieferten Diagnosetools haben bislang keinen Fehler identifizieren können. Auch das ct-Desinfect (Offline-Virenprüfung) hat nichts Verdächtiges gefunden. Es bleiben aber die merkwürdigen Meldungen im Windows-Systemlog.
Daher habe ich den Verkäufer des Notebooks, welches noch Gewährleistung hat, informiert und um Unterstützung gebeten.
Aber alles hat sein Gutes: Der Hinweis auf die Sysinternals-Werkzeuge war wirklich hilfreich. Ich habe mich ein wenig eingelesen und will nun z.B. mit Autoruns und dem Process Monitor prüfen, was auf dem Rechner, insbesondere beim Starten, vor sich geht. Denn der Rechner friert zumeist beim Booten ein, weniger im laufenden Betrieb. Und zumeist sind danach auch die Zertifikate erst einmal “weg”.
Soweit zum Stand der Dinge. Ich werde berichten, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben.