gpgol detektiert Empfänger falsch

Ich nutze gpg, um mir zwischen verschiedenen Computern und E-Mail Accounts Notizen zu senden. Dafür hat jede Adresse eigene Keys mit jeweils meinem Namen als Identität.

Sende ich nun in einer Organisation mit Outlook mittels gpgol von “Mull Mann” mull@example.com eine Nachricht an “Mull Mann” mull@privat.example, resultiert eine Mail die nicht mit dem Key von an mull@privat.example verschlüsselt ist, sondern mit dem von mull@example.com.

Aktiviere ich die manuelle Schlüsselauswahl, ist auch immer sowohl als Empfänger als auch Sender die gleiche mull@example.com Identität ausgewählt.

Das passiert nicht, wenn der Empfänger Key als Identität einen anderen Namen enthält.
Es scheint mir also, dass gpgol die Empfänger anhand des Namens anstatt der E-Mail mit den bekannten gpg Identitäten abgleicht.

Ist meine Config verbockt, oder könnt ihr das reproduzieren?
Das wäre echt ein ziemlich abartiger Bug.

Hallo Mullmann,

danke für den Bericht!
Das müssen wir tatsächlich mal nachstellen, um zu sehen, ob das hier auch so ist.

Zur Sicherheit: Setzt Du Gpg4win 4.3.0 ein?

Gruß
Bernhard

An und für sich sucht der Resolver von GpgOL nach einem Key mit der passenden E-Mailadresse, der Name der Benutzerkennung wird nicht beachtet.

Wie sieht der Output von gpg -k für deine Keys aus?

Und was meinst du mit “manuelle Schlüsselauswahl aktivieren”?
Und da du schon fragst, ob due deine config “verbockt” hast, was hast du daran geändert?

v4.3.0 habe ich inzwischen installiert, das hat nichts geändert. Allerdings hatte ich mich im Eröffnungspost mit den Empfänger/Sender Adressen vertan:
Tatsächlich ist es so, dass der Empfänger richtig ausgewählt wird, aber der Sender (encrypt to self) falsch.

Zum Testen habe ich nun einen key importiert, der alphabetisch früher sortiert wird, und tatsächlich wird nun immer dieser ausgewählt.
Weiterhin ist mir jetzt aufgefallen, dass im Security approval Dialog in den Klammern von “Encrypt to self ():” nichts steht. Dort sollte wahrscheinlich meine Mail stehen?

Hierbei dämmert mir auch, woher der Fehler wahrscheinlich stammt: Die Organisation verwendet kein gewöhnliches Exchange/IMAP/POP, sondern Kerio mit der Outlook Extension “Kerio Connect Offline Edition”.

In Outlooks “From” Dropdown stehe ich als “mull@example.com - Kerio Connect (KOC Offline Edition)”. Wahrscheinlich entspricht diese Angabe nicht den sonstigen Outlook Konventionen. Und falls GpgOL anhand dieses Feldes die Senderadresse sucht, ist auch klar, warum es keinen Treffer gibt.

Ich vermute, das Kerio AddIn muss in die Liste der inkompatiblen Plugins aufgenommen werden: https://wiki.gnupg.org/GpgOL/IncompatibleAddons

Wir hatten schon einen Bericht eines Nutzers, bei dem sich Outlook damit extrem erratisch verhalten hat. Ich nehme an, du kannst das Plugin nicht deaktivieren und (wenigstens zum gegen Testen) einen “normalen” Mailserver verwenden?

Mit einem neuen Konto, das IMAP verwendet, funktioniert es wie erwartet.
Kerio blieb beim Test aktiviert. Grundsätzlich inkompatibel ist es wohl nicht.

Von Outlook wird der Kerio Account als Typ MAPI angezeigt. Falls der Fehler nur daran läge, dass da ausser der Adresse noch der Pluginname steht, wäre es ja wahrscheinlich keine grosse Änderung, mit diesem Spezialfall kompatibel zu werden? Wobei auch wenn es so wäre, erst recht eher das andere Addin gefixt gehört.

Habe inzwischen nachgelesen, dass Kerio statt mit dem Addon auch als natives ActiveSync Konto mit Outlook verwendet werden kann. Damit funktioniert GpgOL auch wie erwartet. Leider ist der Funktionsumfang damit auf Mails reduziert (keine Kontakte/Kalender/usw.).